Die Operationelle Taxaliste Chironomiden für die Seenbewertung
liegt inzwischen vor und ist Bestandteil der Methodenentwicklung und
Anwendung. Näheres s. unten.
Protokoll
des Meetings 2009
Protokoll
des
Treffens
des
Arbeitskreises vom Montag, 28.9.2009, 13:30-17:30 h in Oldenburg
Teilnehmer:
M. Brauns, X.-F. Garcia, C.-J. Otto, Th. Schiller, E. Hempel, C. Orendt
In der ca. 4 h langen Sitzung wurde sehr konstruktiv über die
Integration von Chironomiden in die Operationelle Taxaliste für
Seen, die M. Brauns vom IGB im Auftrag der LAWA erarbeitet, gesprochen.
Ergebnis:
Aus der Sicht der beabsichtigten Bewertung von Seen stehen die
Habitatansprüche der Chironomiden im Vordergrund. M. Brauns wird
zunächst die Habitatansprüche der Taxa aus den bisherigen
Untersuchungen auswerten und anschließend den mitarbeitenden
Spezialisten zur Plausibilitätskontrolle nochmal vorlegen.
Zunächst fließen nur norddeutsche Seen in die Auswertung
ein. Die präalpinen Seen sollen zunächst getrennt ausgewertet
werden, wenn sie fertig bearbeitet sind. Anschließend wird die
Allgemeingültigkeit der Habitatklassifikationen
überprüft. Die Theorie dahinter ist, dass es wohl
möglich ist, dass sich Taxa in norddeutschen und alpennahen Seen
unterschiedlich verhalten können. Dafür gibt es Anzeichen,
aber keine den Anwesenden bekannten Nachprüfungen. Offen blieb
auch, wie gelegentliche Habitatwechsel älterer Larvenstadien in
die Klassifikationen letzendlich eingehen.
Falls mehrere Arten aus einer Gattung sich bezüglich
Habitatbindung ähnlich verhalten, könnten dann auch auf
Gattungsebene Habitat-Klassifikationen erfolgen. Damit würde sich
die Operationelle Taxaliste verdichten. Allerdings werden zunächst
sämtliche in Deutschland nachgewiesenen Taxa gelistet, da die
gerade im Litoral die Unterscheidung zwischen Fließgewässer-
und Stillgewässerform oft nicht möglich ist (mit Ausnahme
eindeutig krenaler und epirhithraler Formen). Ob und in welchem Fall
mit steigender Kenntnis eine Reduzierung der Liste möglich oder
sinnvoll ist, kann erst nach der Auswertung erfolgen.
Bestimmungsniveau: Larven auf einem festgelegten taxonomischen
Mindestbestimmungniveau, auf das sich mehrer Spezialisten geeinigt
haben. Puppen werden mitbestimmt.
Qualitätssicherung: Auf alle Fälle muss bis zu diesem Niveau
bestimmt werden und Erfahrung in der Chironomidenbestimmung
nachgewiesen werden. Eine Referenzsammlung soll Teil der Bestimmungen
sein, die stichprobenartig nachbestimmt werden soll (Näheres ist
noch offen) oder eine Art Ringversuch durchgeführt werden, der
aber beim Makrozoobenthos generell problematisch ist.
Aufwand: Erfahrungswert für Zeitaufwand für eine aussortierte
Probe mit max. ca. 100 Larven/Puppen: 1,5 - 2 h. Der Stundensatz bleibt
jedem Bearbeiter selbst überlassen.
Leipzig, 5.10.2009
Claus Orendt
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